Der Beckenboden
Kraftzentrum für Körper und Seele
Bei der Beckenbodenmuskulatur handelt es sich um eine Muskel-Sehnen-Platte aus drei Muskelschichten, die längs, quer und fächerförmig das kleine Becken verschließen. Dazwischen liegt Bindegewebe. Die Haltepunkte sind Steißbein, Schambein und die beiden Sitzbeinhöcker. Mit gezielten Übungen kann der BB aktiviert werden, um seine Aufgaben gut erfüllen zu können: Er muss einerseits festhalten und verschließen, andererseits bei der Ausscheidung öffnen und loslassen. Die Muskeln spannen sich reflektorisch bei Druckerhöhung im Bauchraum an. Wenn Menschen Angst haben, spannt sich der Beckenboden an – als wichtiger Teil der Flucht- und Kampfreflexe bei Gefahr. Die Beckenbodenmuskulatur trägt die Organe und dient deren Lagesicherung. Im Zusammenspiel mit Rückenmuskulatur, tiefliegender Bauchmuskulatur und dem Zwerchfell hält sie den Körper aufrecht. Sie erfüllt außerdem wichtige Aufgaben in der Sexualität. Zwischen Beckenboden und Blase, Atmung, Haltung, Stabilität und auch der Psyche bestehen wichtige Zusammenhänge, die sich gegenseitig beeinflussen.
Spätestens, wenn erste Probleme und Unsicherheiten wie Harnverlust bei Anstrengung, Husten,
Niesen, Lachen, immer wiederkehrende Harnwegsinfekte, hartnäckige Verstopfung, Hämorrhoiden oder andauernde Rücken- und Nackenschmerzen auftreten, wird es Zeit, diese unbekannte Region unseres Körpers zu erkunden.
Männer:
Inkontinenz und erektile Dysfunktion nach Prostataoperationen, Stuhl und Winde nicht halten zu können und die Scham davor, nicht mehr als Mann zu „funktionieren“, sind Themen, die es dem Betroffenen oft schwer machen, darüber zu reden und Hilfe zu suchen.
Frauen:
Belastungsinkontinez und ander Inkontinenzformen, Organsenkung, chronische Verstopfung und häufige Harnwegsinfekte, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, das Vermissen eines inneren Haltes, wenig Empfindung beim Geschlechtsakt und sexuelle Lustlosigkeit sind einige Themen, die besonders Frauen betreffen.
ULRIKE DANNINGER
Meine Philosophie und Werte
Jeder Mensch hat das Recht auf eine selbstbestimmte Sexualität, die nur durch intakte Strukturen (körperlich, psychisch, sozial) sichergestellt ist. Meist wird dem körperlichen Aspekt wenig Aufmerksamkeit zuteil. Mein Ansatz ist es, durch Körperübungen wieder in Balance zu kommen. Sexualität ist für jeden individuell, es gibt nicht „die Sexualität“. Jeder Mensch ist ab seiner Geburt ein sexuelles Wesen, nur die Kompetenzentwicklung verläuft unterschiedlich. Diese kann ein Leben lang erweitert werden.
Meine Ausbildung:
Beckenboden-Kursleiterin für Frauen und Männer
BeBo-Gesundheitstraining Bebo Verlag und Training GmbH
www.beckenboden.com
Lehrgang Sexocorporel am Österreichischen Institut für Sexualpädagogik und Sexualtherapie
www.sexualpaedagogik.at
Lehrgang in praxisorientierte Sexualpädagogik am Österreichischen Institut für Sexualpädagogik und Sexualtherapie
www.sexualpaedagogik.at
TRAINING
Beckenboden-Gruppen- und Einzelkurse
In Gruppenkursen für Frauen und Gruppenkursen für Männer sowie im Einzeltraining werden Wahrnehmung, Aktivierung und Entspannung der BB-Muskulatur und Beckenboden-schonendes Alltagsverhalten gelehrt. Die Übungen werden im Stehen, Sitzen und Liegen durchgeführt. Ich erkläre lebensnah die Zusammenhänge von Inkontinenz und Trinkverhalten, vermittle anatomisches Basiswissen über die einzelnen Muskelschichten und gebe Tipps, wie knifflige Alltagssituationen zu meistern sind.
Die elementare Kraft des Mannes
Die sexuelle Funktionalität des Mannes umfasst die Erektion, die Ejakulation und die Fähigkeit, sich fortzupflanzen. Die Verbindung von Männlichkeit und genitaler Funktionalität, also die Abhängigkeit von einem physiologischen Geschehen, lässt den Mann mit Potenzproblemen oft machtlos und verzweifelt zurück. Das sexuelle Versagen beeinträchtigt die sexuelle Selbstsicherheit des Mannes. Der vorzeitige Samenerguss, das „Nicht-kommen-können und besonders das „Nicht-mehr-Anschwellen und Erschlaffen im falschen Moment“ sind Symptome unterschiedlicher sexueller Fragestellungen.
Ablauf:
- Sexologische Evaluierung: welche Erektionsproblematik liegt vor, genauer Blick auf die sexuelle Funktionalität und auf die Körperdynamik
- Potenztraining: Das Training der Potenzmuskeln der äußeren Beckenbodenschicht verbessert die Erektionsfähigkeit, das Trainieren der Oberschenkel fördert die Durchblutung. Die BB- Spannung erhält die Erektion, da der Rückfluss des Blutes aus den Schwellkörpern des Penis verhindert wird. Durch Wahrnehmungsübungen, Atmung und die Modulation von BB-An- und Entspannung erhält der Mann mehr Spielraum bei der Gestaltung des Aktes.
- Bewegungsablauf „Doppelte Schaukel“: Die „Doppelte Schaukel“ ist eine Bewegungsabfolge von Oberkörper und Becken. Durch die Bewegungen kann sich die Lust über den ganzen Körper nach Oben ausbreiten. Der Geschlechtsverkehr kann als genussvoll und befriedigend empfunden werden.
Durch das wiederholende Üben der körperlichen Abläufe kommt es zu einer Veränderung der Beziehung zum eigenen Geschlecht. Die
liebevolle Zuwendung zum eigenen Penis fördert den Wunsch mit dem Penis einzudringen und stärkt die Männlichkeit.
Die weibliche Mitte
Von vielen Frauen werden Schmerzen beim Sex als persönliches Versagen oder auch als naturgegeben angesehen.
Manchmal ist auch eine erhöhte Beckenbodenmuskelspannung Teil des Problems. Die vaginale Anspannung vermindert die Durchblutung und Lubrikation. Ein schmerzfreies Aufnehmen in die Scheide ist nicht mehr möglich. Das Körpergedächtnis verbindet Sex mit Schmerz, der Körper reagiert mit Anspannung.
Ablauf:
- Sexologische Evaluierung: welche sexuelle Fragestellung liegt vor, welche Kompetenzen hat die Kundin
- Beckenboden-Training: Wahrnehmung der BB-Spannung, Entspannungsübungen, Aktivierung der Beckenbodenmuskulatur. Durch das Muskeltraining und das Kennenlernen der eigenen Anatomie eröffnen sich neue Perspektiven der Sexualität.
- Erkundung des eigenen Geschlechts: Welche Berührung ist noch angenehm, Lernschritte um Sinnesempfindungen der Vulva, Vagina und des Beckenbodens wahrzunehmen
- Beckenschaukel: Durch das Spiel mit Bewegung in variablen Rhythmen, verschiedenen Muskelspannungen und tiefer Bauchatmung kommt es zu einer Diffusion der sexuellen Erregung.